Donnerstag, 4. Juni 2015

Vorfreude

Aktualisiert: Pünktlich zur Veranstaltung "Rosenträume" sind viele weitere Rosenblüten aufgegangen. Es war SEHR schön und ich danke allen Helfern und Besuchern!
Das nächste Wochenende wird dem Veranstaltungstitel "Rosenrausch" alle Ehre machen, denn bis dahin werden auch die jetzt noch knospigen, historischen Rosensorten in Vollblüte stehen.
- Fotos werden nachgereicht (muß erstmal ein bißchen verschnaufen ;-))

Noch mehr Fotos (vom 10.6.) von Piet (jetzt geht es richtig los) 
http://www.pbase.com/piet45/lagebleu_rosenpark_20150610

Fotos vom 6. Juni gibt es hier:
http://www.pbase.com/piet45/lagebleu_rosenpark_20160606



Der Frühsommer ist für mich die schönste (wenn auch arbeitsreichste) Zeit des Jahres: Alles ist noch frisch, befindet sich im Aufbruch und atmet Verheißung wie diese Knospe von Rosa harrisonii.




Am oberen Ende der Nordreihe sind die ersten asiatisch-stämmigen Spinosissimas schon fast verblüht, während Rosa foetida, Rosa foetida bicolor und Rosa sulphurea u. a. sich auf ihren großen Auftritt noch vorbereiten.




Die rotlaubigen Euphorbia dulcis "Chamaeleon" bilden (zusammen mit der Blutpflaume am östlichen Ende) den perfekten Kontrast für die Gelb- und Cremetöne der Rosen dieses Bereichs.



Besonders viel Freude macht mir zur Zeit auch der Loki Schmidt-Hügel...




 ...hier mit einer der ersten Karl Foerster-Blüten.





Es sind die zarten, zurückhaltenden, kleinen Blütenzusammenkünfte und Laubfarbenbegegnungen, die mich besonders berühren. Daher finde ich es schade, daß sie oft nicht wahrgenommen zu werden scheinen.





Noch sind die Geranium pratense, Salvia officinalis, Stachys byzantina und all die anderen Farbstrahler des Loki Schmidt-Hügels nicht aufgeblüht...




...aber haben die weniger farbstarken, dezenteren Kombinationen nicht einen besonderen Charme?






Und strahlen die zurückhaltenderen, kühleren, ruhigeren Formen nicht eine besondere Harmonie aus?





So frisch und jugendlich wie jetzt noch wirkt der Hügel im Verlauf des Sommers und mit dem Einsetzen der dominanteren Farben nicht mehr...





...Daher mischt sich in die Vorfreude auf die volle Kraftentfaltung der Farben 
immer auch ein bißchen Wehmut und der Wunsch, die Zeit der bescheideneren, sanfteren Wirkungen anhalten - oder zumindest verlängern - zu können.




Neben den Rosen, vor, nach und während ihrer Hauptblütezeit, gibt es noch so viel anderes, das es wert ist, betrachtet und gewürdigt zu werden (wie z. B. die Bergenien und Helleboren in der Südreihe, deren Blütezeit nun schon wieder fast vorbei ist).






Auch die Zeit der traumzarten Akeleienblüte würde ich sehr gerne festhalten: Sie verkörpern auf den Punkt gebrachte Bescheidenheit, Transzendenz und Perfektion.





Im Damaszener Beet zeigen erste Knospen von Quatre saisons Farbe...





...Aber vor den Rosen...





...beherrschen andere Farben und Düfte die Gartenbühne. Crambe maritima z. B. duftet anders, aber ebenso intensiv und verführerisch wie die Rosen.





Die einzigartige Mary Queen of Scots blühte als erste Spinosissima und nun schon seit einigen Wochen. Jede ihrer Blüten ist individuell schattiert und gestrichelt. Ein Schauspiel für Kenner und Entdecker.





Die elfenhaften, weißen Iris barbata nana und der junge, schon harzig duftende Austrieb der Moos Rosen sind ebenfalls ein exklusiver Genuß...





  Genau wie das Stadium der Verheißung in der Nordreihe...





...wo sich vor tausenden von Rosenknospen Schnittlauch und (selbst versamte) Akeleien ein perfekt abgestimmtes Stelldichein geben.





Gegenüber, im wochenlang aufgeräumten und augelichteten Rugosa Beet, hat der Sämling "Pollerprinzessin" die ersten, in diesem Jahr ungewöhnlich hellen Blüten geöffnet.





Auch Schnee Eule blüht und duftet schon...





...neben der knospenüberladenen Wasagaming.




Die ersten Portland-Blüten lassen ebenfalls nicht mehr lange auf sich warten...





...während im kleinen Remontant Beet eine Tamariske ihr Gefieder über Knospen breitet.






Am Teich verströmt Stanwell Perpetual bereits intensiven Damaszenerduft und im Wasser wimmelt es von neuem, jungem Amphibienleben. Kann es noch schöner werden? - Ja: wenn zu den Juni-Terminen alles vor Pracht und Farbe explodiert und nein: der Zustand der Vorfreude und Verheißung ist der perfekteste und verzaubertste Moment des Gartenjahres.


Was sonst noch passiert ist:
Es gibt trotz milden Winters leider einige verstorbene Rosen durch die Kombination aus Wühlmausunterhöhlung und langer Trockenheit. Viele andere sind dadurch so gestresst, daß sie Pilzbefall zeigen. Trotzdem wird es eine sehr üppige Rosenblüte geben, die terminlich (zu den Juni-Veranstaltungen) perfekt "auf dem Punkt" ist.

Im vorher völlig verwilderten Hausgarten hat sich schon ein bißchen was getan (das gelegentlich auch dokumentiert wird). Allerdings sieht der Stand des Kaninchenauslauf-Neubauprojekts derzeit noch so aus:




Und auch bei den überfälligen Reparaturarbeiten im Park (Gartenhausdach und -anstrich, Gartenmöbelreparaturen und -anstriche sowie Pavillondach) gibt es bisher keinerlei Fortschritt zu vermelden...Irgendwann wird es damit auch noch klappen.

Zum Schluß noch ein Appell des am 23. Mai ermordeten Alexej Mozgowoy, der in mehr als der gewöhnlichen, uns alle betreffenden Art und Weise unsterblich ist:
https://www.youtube.com/watch?v=kRj7QRSepg8

Bis bald und alles Liebe,
Raphaela

Je suis Donbass!