Dienstag, 2. Juni 2020

Erste letzte Rosenblüten


Frühlingsduft vor Ahorn "Bloodgood" in der Mitte der Nordreihe. Dazu später mehr...

Erstmal die wichtigste Information: Die Juni-Verkaufsveranstaltungen finden statt (Details unter "Veranstaltungen", oben in der Leiste).

Hierfür gelten folgende Hygieneregeln:
Abstand von mindestens 1,5 m zu anderen/fremden Besuchern und dem Verkaufspersonal
Niesen und Husten in die Armbeuge
Begehen des Parks im Uhrzeigersinn

Im Freien und auf 8000 m2 Fläche dürfte es dann keine Probleme geben.
Der Eintritt ist frei.



Nach mehreren Jahren endlich mal wieder vorzeigbar ist aktuell die Nordost-Ecke, wo noch die gelben Wildrosen blühen (die inzwischen auch als Gruppe reserviert sind).
Die Rose vorne links im Bild ist wahrscheinlich Canary Bird. Rechts vorne R. harrisonii, ganz hinten R. altaica und in der Mitte eine gefüllte, weiße Spinosissima. 
Bis auf einen eventuellen Ausläufer (blüht dieses Jahr nicht) verschwunden ist leider R. sulphurea. Auch von R. foetida und R. foetida "bicolor" keine Spur bisher.



Sehr gut behauptet gegen Konkurrenz, Wühlmäuse und ungünstige Witterungsverläufe hat sich R. altaica (vor der Blutpflaume).



Das hier könnte Aicha sein. Die Originalschilder sind allesamt nicht mehr auffindbar oder unleserlich.



Etwas Alant ist auch noch da (unter der Blutpflaume). Bis auf eine übersehene Friesia sind die kleinen, öfterblühenden, gelben Rosen aus dem vorderen Bereich dieser Ecke schon zum Verkauf getopft.

Je nach Witterung geht es ab ca. Anfang Juli mit dem Abgeben der Stauden weiter. Ich grabe dann gegen eine kleine Spende aus, was gewünscht und noch nicht anderweitig reserviert ist. Die Selbstausgraberei war/ist zu abenteuerlich für meine alten Nerven.
Wir gehen dabei nach Pflanzbereichen vor, die jeweils komplett geräumt werden sollen. Ankündigungen, welcher Bereich/welches Beet wann dran ist und welche Stauden dort stehen, werden vorab hier veröffentlicht. 

Akeleien und Schwertlilien-Teilstücke können nach Anmeldung schon früher abgegeben werden (sobald sie verblüht sind). Allerdings nicht während der Verkaufsveranstaltungen (da sind wir anderweitig beschäftigt und können noch Unterstützung, z. B. für Beratungen, brauchen). 
Interessenten sollten sich einprägen, wo die von ihnen gewünschten Pflanzen stehen, damit sie nach der Blüte auch die jeweils ausgesuchten bekommen. 

Fee hat wieder viele schöne Fotos gemacht. Hier kann man schon eine Vorauswahl für seine Wunschpflanzen treffen: 
https://forum.mein-schoener-garten.de/viewtopic.php?f=7&t=4828965&start=15



Der Goldliguster hat sich sehr gut entwickelt seit er mir (vor mehr als drei Jahren) das letztemal begegnet ist.



Ebenso gut gemacht haben sich die beiden Pflanzen der Rugosa-Hybride Agnes. Eine davon steht neben dem Goldliguster.



Manchmal ist ein Abschied auch die beste Gelegenheit, jemanden oder etwas endlich richtig kennen zu lernen...



Agnes hat ein ausführliches Kennenlernen - und Bewundertwerden - auf jeden Fall verdient...



Nicht nur wegen der Zähigkeit, mit der sie sich jahrelang gegen Wildwuchs behauptet hat, sondern auch wegen der Haltbarkeit ihrer Blüten, deren pastelligem Farbspiel und ihrem sehr starken Duft: Eine wunderschöne Sorte!


Zum Abschied ebenfalls staunend (wieder-)entdeckt: R. harrisonii (inzwischen in Vollblüte) duftet tatsächlich nach Zitronen. Und nebenbei erfahren: Mit einer Wand im Rücken ergibt sie eine veritable Kletterrose. 

Für das meiste, was ich mir vor dem und für den würdigen Abschied vorgenommen hatte, hat die Zeit leider wieder nicht gereicht: Viele Bereiche sind immer noch (bzw. wieder) stark verwildert. 

Immerhin hat es geklappt, die Wildrosen im hinteren Bereich der Nordreihe (nicht nur) für Interessenten wieder zugänglich zu machen. Die Breschen in diesen verwunschenen Dschungel haben (schon bis jetzt) viele, große Stapel Un- (ja: Un-!) kraut, Wurzeln und Soden ergeben.
 - DANKE bei dieser Gelegenheit an alle regelmäßigen und gelegentlichen Helfer, die u. a. diese vielen vollen Schubkarren zum Kompost fahren und auch sonst alles tun, damit diese letzte Saison eine gute wird.



Im Nordreihen-Dschungel wiederentdeckt, neben einigen knospenvollen Austins, einer üppigen Gertrud Fehrle, putzmunteren Dawn Crests und weiteren, robusten Überlebenden (Fotos folgen wenn die Knospen auf sind): Die Scholle-Züchtung Anja,...



...die jetzt zum erstenmal seit Jahren wieder Licht bekommt nachdem das bedrängende Gestrüpp und Gebaume per Astschere in die Schranken gewiesen ist. 



Dieses gesunde Laub, der verzweigte Wuchs und so vergleichsweise viele Blüten und Knopen im (bis gestern) Vollschatten! Das muß dieser (übrigens remontierenden) Sorte erstmal einer nachmachen.



Frühlingsduft hat sich an Anja ein Beispiel genommen und sich ebenfalls gut behauptet. In Erinnerung hatte ich die Pflanze als stark zurückgeschnittenes und - angeschlagenes Elend nach der Umpflanzung an diesen Platz (vorher stand er im Sonnenuntergangsbereich), der zu Zeiten regelmäßiger Pflege so dunkel noch nicht war...


Beim tagelangen Herankämpfen durch Gras und Geäst sah ich ihn erst nicht und befürchtete schon, er hätte es nicht geschafft. Dabei hatte er sich vor dem Wucherchaos nach oben geflüchtet: Durch einen Holunder in die Wildkirsche...



...Jetzt strahlt er im neu gewonnenen Licht.

Der Ahorn ist übrigens auch schon reserviert: Für einen großen Zinkbottich in der Schmiedetwiete ;-)

Á propos "Schmiedetwiete": Der Hausgarten ist immer noch Baustelle. Die unreparierten, gestapelten Pavillonteile haben jetzt zwar einen hübschen Hintergrund in Form von blühenden Rosen und Ritterspornen, aber fototauglich ist das Ganze noch sehr lange nicht. Daher gibt´s diesmal nur ein Bild von diesem kleinen (für mich großen) Wunder. Tadaaaa!



Hansa ist zurück! - Nach jahrelanger vergeblicher Suche blüht jetzt die Hansa-Version. die ich vor 20, 25 Jahren in Form von Saat von Samen-Fetzer bekam, wieder im Hausgarten.
Der damals winzige Sämling (im Bild oben vor einer Salvia nemorosa) fand sich im Herbst im Park an einer Stelle, wo noch nie ein Hansa-Hornveilchen auch nur in der Nähe stand. Ich pflanzte ihn in den Hausgarten, hatte aber wenig Hoffnung, daß es diesmal ein "Richtiger" sein würde: Alle zuvor Mitgebrachten und im Hausgarten Gefundenen hatten sich als "normale" Hornveilchen entpuppt und im Park war die Sorte schon seit Jahren verschwunden.  
Jetzt freue ich mich jeden Tag darüber und hoffe, die Wühlmäuse (die hier wieder in Scharen ihr Unwesen treiben) lassen das Pflänzchen in Ruhe. Dann kann es Saat ansetzen und zur Stammmutter vieler weiterer Hansa-Generationen werden (versamt sich nämlich sortenecht). 

Übrigens hatte ich im November auch ein Hornveilchen der heute unter diesem Namen kursierenden Version gepflanzt. Es ist auch sehr hübsch, aber eben nicht so "besonders" wie die oben gezeigte Pflanze.



Von der Baustelle Hausgarten zurück zur aktuellen in der Park-Nordreihe, wo man teilweise schon wieder durchgucken ...



...und dann u. a. auch die Explorer-Sorte J. P. Connell sehen kann (im Hintergrund die vorletzten Blüten von Double White). 



Das Durchkämpfen hat sich u. a. auch wegen dieser wunderschönen Roxburghii-Hybride gelohnt. An das Namensschild (sofern noch vorhanden) komme ich noch nicht ran, erinnere aber, sie mit dem Vermerk "besonders selten" und mit einem französischen Frauennamen als Sorte benannt, vor Jahren aus Frankreich bekommen zu haben. 



Die Blüten des stattlichen Strauchs sind ganz zart muschelrosa. Die Digi kriegt den Farbton leider nicht hin.



Eine weitere Besonderheit, sogar ein Unikat, und gleichzeitig imposante Erscheinung ist dieser R. sweginzowii-Sämling von Jürgen Weihrauch, der grade die ersten Blüten öffnet. Auch da ist die Freude groß, ihn endlich mal wieder aus der Nähe betrachten zu können. 
Weitere (Wieder-) Entdeckungen versprechen die nächsten Tage...



Noch ein Sämling, diesmal am Teich: Die erst wenige Jahre alte Pflanze ist inzwischen größer als ich und mindestens dreimal so breit...



Ihre Blüten sind groß, üppig und haben einen intensiven Duft, ihre Blütenmenge ist enorm. Nur die Nachblüte läßt bislang zu Wünschen übrig, was sich aber noch ändern kann. 
Vermutlich hat der Vogel, der das Nüsschen dort abgesetzt hat, vorher Wasagaming einen Naschbesuch abgestattet: Eine gewisse Ähnlichkeit besteht jedenfalls.

Andere Rugosas blühen übrigens auch schon größtenteils. Vor dem Fotografieren muß dort allerdings (wieder) erst entkrautet und Kanten gestochen werden (Die unbedingt-noch-erledigen-Liste ist mindestens fünf mal so lang wie die noch bestehende Zeit bis Samstag, seufz). 



Heute (bzw. gestern) abend am Weg entdeckt: Die ersten Blüten von Mme Zoetmans. Bei den Damaszenern geht es mit der Blüte jetzt auch richtig los. 

Noch ein paar Impressionen aus der Westreihe (wo auch noch/wieder viel zu tun bleibt):






Eine von zwei Pflanzen Red Nelly (oder Single Cherry? Oder ein Sämling?) vor u. a. Mary Queen of Scots.














Ein aktuelles Bild des früheren Eintrittshäuschens, das am jetzigen Platz der Bank stand und heute ein ziegel-gedecktes Gänse-Zuhause ist, zeige ich nächstes mal. Bin jetzt zu müde zum Suchen. 

DANKE auch an Fees GG, der am Sonntag u. a. diese Bank repariert hat.




Gute Nacht und bis bald!
Raphaela und Rocco (beide deutlich gealtert aber guten Mutes)

Nous sommes Donbass.
Heimatliebe ist kein Verbrechen.
Free Julian Assange!